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  Mikrofon

Die Sprache wird durch das Mikrophon (deutsch: Mikrofon) als Änderung der Stromstärke des in der Leitung fließenden Gleichstromes (bei ZB-Betrieb) oder als Wechselstrom (bei OB-Betrieb) auf die Leitung übertragen.

Das Mikrophon befindet sich in einer auswechselbaren Kapsel und besteht aus einer Kohleplatte K, einer Membrane M und einem Filzring F, welcher die Kohleplatte K gegen die Membrane M abdichtet. In dem so gebildeten Hohlraum befindet sich Kohlegrus G, der Kohleplatte und Membrane leitend verbindet.

Wenn die Luft beim Sprechen in Schwingungen verfetzt wird, schwingt die Membrane mit und drückt die Kohlekörner abwechselnd mehr oder weniger fest zufammen.
Je fester die Körner aneinander gedrückt werden, desto geringer ist der Widerstand, den der Mikrophonspeisestrom beim Übergang von einem Korn zum anderen findet, und desto stärker wird der Strom.

OB-Mikrophone haben einen Widerstand von 10 bis 15 Ohm ZB-Mikrophone einen solchen von 250 bis 400 Ohm, bei den neuen Ausführungen 70 bis 130 Ohm.

Die Mikrophone älterer Ausführung müssen beim Sprechen senkrecht gehalten werden, weil die Berührung zwischen Membrane und Körnern beim Hintenüberkippen u. U. aufhört und dadurch der Strom im Mikrophon unterbrochen wird. Die im Jahre 1928 eingeführten ZB-Mikrophone sind jedoch so eingerichtet, daß bei keiner Lage der Kapsel eine Unterbrechung des Stromweges eintreten kann.

Ist die Wirksamkeit eines Mikrophons durch Zusammenbacken der Körner beeinträchtigt, so kann man durch leichtes Klopfen Abhilfe schaffen. Der Widerstand von ZB-Mikrophonen, die lange im Gebrauch find, kann allmählich so groß werden, daß die Kapsel ausgewechselt werden muß.

Quelle: Petzold-Pfahler, Fernsprechapparate und ihre Schaltungen I