Kein Apparat findet in der Fernmeldetechnik eine so umfassende
Anwendung wie das Relais. In fast allen Fällen, wo
es erforderlich wird, Zeichen zu geben oder getrennte Stromkreise
mechanisch-elektrisch zu beeinflussen, ist das Relais das Bindeglied.
Es besteht grundsätzlich aus einem Eisenkern, der von einer Drahtspule
umgeben ist, und einem Weicheisenanker, der bei Erregung der Spule
bewegt wird und dabei einen oder mehrere Kontakte schließt oder
öffnet. Die Drahtspule liegt in dem einen Stromkreis (steuernder
Stromkreis), während der Anker mit seinen Kontakten die weiteren
Stromkreise (gesteuerte Stromkreise) beeinflußt. Den Abstand der
geöffneten Kontakte (= Weg des Ankerkontaktes) bezeichnet man als
Hub und die Zeit, die zum Umlegen des Ankers nötig ist, als
Umschlagszeit. Nach dem Umschlagen des Ankers legt sich dieser
nicht sogleich fest an den Kontakt, sondern prellt mehr oder weniger
oft zurück. Die Zeitdauer dieser Prellungen nennt man Prellzeit.
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Der Eisenkern trägt die Elektromagnetumwicklungen. Der Schluß des
magnetischen Kraftflusses wird durch den Eisenwinkel w
herbeigeführt. Der Anker a ist vor dem Elektromagnetsystem
aufgehängt und durch einen Anschlag c1 begrenzt. Dieser
Anschlag kann zum Stromschluß verwendet werden. Im allgemeinen wird
der Anker a winkelförmig gestaltet. Zieht der Elektromagnet
seinen Anker an, so geht der zweite Teil des Winkels nach oben und
schließt den Kontakt c2. Die R. werden mit einer oder
mehreren Wicklungen hergestellt. Die Zahl der Wicklungen richtet
sich nach dem Verwendungszweck, desgleichen Anzahl und Bestückung
der Federsätze.
Beispiele für Relaiskonstruktionen:
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Die Wicklungen der Relais haben auf Sprechströme dieselbe Wirkung
wie eine Drosselspule; diese ist jedoch bei normalen Relais gering.
Zur Erhöhung der Drosselwirkung kann der Relaiskern aus Blechen
aufgebaut werden (Drosselrelals). Auf Gleichstrom sprechen gewöhnliche
Relais, Verzögerungsrelais und Drosselrelais gleich gut an; auf
Wechselstrom am leichtesen die Drosselrelais; Verzögerungsrelais
werden von Wechselstrom nur schwer erregt.
Die Relais erhalten im Bedarfsfall eine Kappe als Schutz gegen
Staub; mehrere Relais können auf Schienen untergebracht werden;
sie erhalten dann eine gemeinsame Kappe oder auch zur magnetischen
Abschirmung seperate. Eine größere Anzahl von Schienen wird in Gestellrahmen
untergebracht.
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