Die Münzen werden mechanisch mit Hilfe eines Kassierschiebers eingenommen.
Dabei wird geprüft, ob zwei Münzen eingelegt sind und ob sie den
richtigen Durchmesser haben. Schiebt man den linken Kassierknopf
nach rechts bis zum Anschlag, fallen die Münzen von der oberen auf
die untere Gleitfläche. Nach Loslassen des Kassierknopfes werden
sie von dem durch Federkraft zurückschnellenden Schieber in die
Kassette befördert. Vorher bewegen sie zwei Kniehebel, die die Münzen
nochmals prüfen und daraufhin das Mikrofon freischalten.
Zur Verhinderung der Wahl mit Hilfe des Gabelumschalters werden
nach Abheben des Handapparates dessen Kontakte von einem besonderen
Hebel, der durch eine Luftpumpe verzögert wird, erst nach 0,4
bis 1,5 s geschlossen.
Da lediglich gewährleistet wird, daß (bei den erlaubten
abgehenden Gesprächen) erst nach Zahlung gesprochen werden
kann, besaß der Apparat einige Unzulänglichkeiten:
Zum Beispiel mußten Fehlverbindungen zwar vom Betreiber, nicht
aber vom Kunden bezahlt werden, da letzterer dann üblicherweise
ohne Zahlknopfbetätigung auflegt, das Gespräch dennoch als 'zustandegekommen'
gezählt wird. Außerdem kann z.B. nach Absprache jemand angerufen
werden, ohne eine gegenseitige Sprechverbindung aufzubauen,
auch diese - eigentlich gebührenpflichtigen - Anrufe sind ohne
Münzeinnahme möglich.
Dennoch war der Apparat z.B. bei Gaststätten- oder Hotelbetreibern
sehr beliebt.
Der Tischmünzfernsprecher 55 mußte abgeschafft werden, als
auch für Ortsgespräche eine Taktung eingeführt wurde - da man mit
diesem Apparat ja beliebig lange nach Münzeinwurf sprechen konnte.
Die DBP konnte keinen Ersatz zur Verfügung stellen - vermutlich,
weil ein vollwertiges Münztelefon viel zu teuer gewesen wäre.
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