Overview
  Nummernschalter

In automatischen Fernsprechvermittlungen (Selbstanschlußbetrieb) werden das Verbinden, Anrufen und Trennen der Teilnehmer von in einer Zentrale untergebrachten Wählern und Relais ausgeführt.

Diese werden von den Teilnehmerstationen, die im Prinzip wie ZB-Apparate geschaltet sind, durch Stromunterbrechungen gesteuert. Zum Zwecke der bequemeren Impulsgabe wird jedem Selbstanschluß-Apparat ein Nummernschalter (volkstümlich: Wählscheibe) beigegeben:

Der Nummernschalter besteht im wesentlichen aus einem Kontaktwerk, welches an dessen Rückseite a befestigt ist und durch Drehen der Fingerscheibe b aufgezogen wird.

Der Teilnehmer greift mit einem Finger in eine der kreisrunden Offnungen der drehbaren Fingerscheibe und dreht diese im Sinne des Uhrzeigers bis zum Anschlag c; hierbei wird eine Feder gespannt. Läßt nun der Teilnehmer die Fingerscheibe wieder los, so dreht sich diese unter der Wirkung der gespannten Feder bis in die Ruhelage zurück. Bei diesem Rücklauf (nicht beim Aufziehen!) erfolgt eine Reihe von Stromunterbrechungen, deren Anzahl davon abhängt, in welches Loch der Fingerscheibe gegriffen wurde.

Greift man beispielsweise in das Loch 5 und dreht die Scheibe bis zum Anschlag, so bewirkt der Nummernschalter beim Rücklauf der Fingerscheibe 5 Stromunterbrechungen, beim Loch 0 erfolgen zehn Stromunterbrechungen usw.

Mit a ist ein Federantrieb mit Schneckenrad bezeichnet. Beim Drehen der Scheibe b (linke Abb.) wird die eingebaute Feder aufgezogen. Beim Rücklauf der Scheibe dreht sich a (rechte Abb.) im Sinne des Uhrzeigers und treibt die Schnecke d an. Auf der Schneckenradachse sitzt oben in der Kapsel c eine Fliehkraftbremse, welche die Rücklaufgeschwindigkeit der Wählscheibe regelt.

Sobald die Wählscheibe bei der Nummernwahl die Ruhestellung verläßt, wird durch das Schließen des Doppelkontaktes g, f das Mikrophon und die Induktionsspule kurzgeschlossen, so daß der Sprechapparat durch die Stromimpulse nicht beeinflußt wird. Die Impulsabgabe wird dadurch bewirkt, daß eine auf der Schneckenachse sitzende, halbkreisförmige Scheibe e (Impulsscheibe) aus Isoliermaterial beim Drehen der Schneckenwelle zwischen dem Kontakt k hindurchgleitet und dadurch kurze aufeinanderfolgende Unterbrechungen der a-Ader bewirkt.


Praktisch ausgeführte Nummernschalter-Konstruktionen:

DRP-Modell 19, hier mit
Preßstoff-Fingerscheibe.

internationale Nummerierung:
1 ... 0

Beispiel:
Tischfernsprecher ZBSA 19

Erste Ausführung von Ericsson


schwedische Nummerierung:
0 ... 9

Beispiel:
Wandfernsprecher BD 370

 

Geradzugnummernschalter
von Siemens

Trommel statt Fingerscheibe


Beispiel:
Tischfernsprecher W 51

Dokumente:

Einstellvorschrift Nummernschalter 38
Quelle: Telefonforum